8. Etappe. PROVENCEdüfte.
[deutsch, Français, English] 8. Etappe: Weiter durch Lavendelfelder, Feigenplantagen und Weinreben nach Villeneuve-lès-Avignon. Passant les champs de lavande, les figuiers et les vigne jusqu`à Villeneuve-lès-Avignon. Through the lavendar fields, along fig trees and wineyards to Villeneuve-lès-Avignon. Die Vegetation wird südlicher, eine volle Dosis Autobahn und wir haben Avignon erreicht.
Cruas– Montélimar.
Ich habe gerade den Himmel auf Erden entdeckt und weiß noch nicht, ob ich mich von der Dachterrasse mitten im Ort wieder wegbewegen werde… Es war ein weiter Weg hierher…
Beeindruckend beginnt die Strecke, als wir um das Kernkraftwerk Cruas-Meysse herumfahren. Die vier Kühltürme ragen riesig in den Himmel. Von der Autobahn, die weit, weit weg ist, erkennt man das Kind, das auf einen gemalt ist.
Als nächsten Ort erreichen wir Rochemaure, wo wir von einer Besteigung des Berges absehen, aber ein Foto nehmen wir als Anregung mit, den Ort zu besuchen, wenn unsere Muskeln etwas ausgeruhter sind. Dann geht alles ganz schnell. In mein eigentlich geschlossenes Oberteil fliegt etwas mit Stachel und sticht zu. Als es weiter summt, bleiben wir stehen und ich reiße mir regelrecht meine Warnweste und mein T-Shirt vom Leib. Okay, ich stehe jetzt mit BH auf dem Fahrradweg, es kommt aber keiner.
Nachdem ich verarztet bin – ohne Spätfolgen – stehe ich wohl noch so unter Schock, dass ich völlig entspannt die alte Brücke überquere. Leider kann man keine Fotos von der Seite machen (siehe https://www.ardeche-guide.com/que-faire-en-ardeche/la-passerelle-himalayenne-le-vieux-pont-524162 )
Diese Brücke wurde gerade noch vor dem Abriss gerettet und diese moderne Hängebrücke hineingebaut. Wunderschön.
Montélimar.
Die nächste Station ist das Gewerbegebiet von Montélimar. Seit zwei Tagen laufen Andreas Vorderrad-Kugellager trocken und knacken. Die erste Schmierung erhalten wir in der Opel-Werkstatt, die uns weiter zu Decathlon schicken. Dort dauert es 20 Minuten, bis die Reparatur soweit ist, dass wir ans Ziel kommen sollten.
Danach fahren wir wieder in die Felder zurück und genießen die unterschiedlichen Düfte. Ginster dominiert. Der Lavendel blüht noch nicht und duftet auch noch nicht. Feige er-riechen wir schon von weitem. Zwischendurch tauchen wilder Kräuter und Jasminartige Dürfte auf. Die Autoabgase übergehen wir hier.
Rebschule.
Kurz nach Modragon treffen wir auf ein riesiges Feld mit kleinen roten Stängeln und grünen Blättchen. Bei näherer Betrachtung sind das Rebblätter.
Die nette Dame auf dem Feld erzählt uns, dass sie die Rebensorten züchten, die im Var, Languedoc und Cote du Rhône angebaut werden. Da sie nahe der Rhone liegen, können sie von dort ihr Wasser holen – mit einer modernen Bewässerungsanlage. Im November sind die Reben so groß, dass sie an die Winzer gehen, die sie dann im Januar/Februar einpflanzen oder wie dieses Jahr im Aude und Herault erst jetzt, weil es zu nass war.
Rhone entlang.
Wir fahren ewig lang der Rhone entlang, passieren Cadarousse, dem europäischen Zentrum für Kernfusion und weichen dann von der ViaRhôna ab, um direkt nach Villeneuve-lès-Avignon zu kommen. (s. unten)
Eine Stunde vor Ankunft haben wir das Hotel im Internet gebucht.
Hotel L´Atelier. Ein Schätzchen.
Technische Daten – bis Avignon.
Der Tag ist wieder sehr heiß. Der Wind hat sich heute gelegt, so dass wir auch leichter vorankommen. Die Technik ist wieder auf dem Stand, dass sie bis zum Ziel durchhalten sollte. Wir fangen ganz klein beim Wein an und wenn wir groß sind fahren wir nach Chateauneuf-du-Pape. Wer sich gerne über die Weingütern dieser REgion informierne möchte, dem kann ich spannende Krimi-Verion von Paul Grote, Auf der falschen Rhoneseite, empfehlen.
6. Etape – Cruas – Villeneuve d´Avignon
Merkmal | Beschreibung |
Streckenlänge | 109 Kilometer |
Gesamtkilometer | 830 Kilometer |
Autobahntrasse | Ca. 6 Kilometer plus Brückenüberquereung |
Wegbeschaffenheit | Straße, Radwege |
Wetter | Sonnig, heiß |
Besonderheiten | Gewerbegebiet in Montélimar Rebschule Hotel |
VOLLE dosis autobahn.
Wenn man an das Rhônetal denkt, so tauchen meist die Bilder der Autoroute du Soleil vor dem inneren Auge auf und die Schilder mit den vielen berühmten und bekannten Orten. Wenn man die ViaRhôna hört, denkt man unverzüglich an einen Fahrradweg an der Autobahn. Wenn es da nicht mehrere Läufe der Rhône gäbe, die teilweise durch Hügelketten getrennt sind. Der Radweg läuft im äußersten Westen und die Autobahn verläuft im Osten.
Unsere erste Begegnung mit der A6 war das Katastrophenstück auf B2/B3 im Bikeline Radführer (siehe Etappe 6), als der Radweg oberhalb der Bahn- und Autobahntrasse verläuft. Heute haben wir zwei weitere Begegnungen.
Vor Mornas – diesem signifikanten Felsen, auf dem die Ruinen einer Wehranlage thronen, und dem unten verlaufenden Ort, der so nett aussieht, dass ich ihn schon immer einmal besichtigen wollte – treffen wir auf die Autobahn. Wir fahren die Brücke herunter auf den Kreisel zu, und 50 Meter dahinter, rasen die Autos und LKWs vorbei. Diese Strecke ist ca. 6 km lang. Bei bisher 830 km finde ich das nicht bedeutend.
Der nächsten Begegnung haben wir entgegengefiebert. Als erstes unterqueren wir die TGV-Strecke. Und schon wieder rast er mit seinen 300 km/h schneller darüber hinweg als Andreas seinen Foto zücken kann. Dann unterqueren wir die A9 – mit diesem wunderschönen Namen…- La Languedocienne – Und wir fahren auf DIE Brücke. Die Brücke, die wir immer von der Autobahn aus sehen, wenn wir die Strecke fahren. Die Brücke, die wir noch nie fotografiert haben, obwohl wir immer wieder darüberfahren. Die Brücke, die uns in die Région Occitanie bringt. Wir sind also fast schon zu Hause. Weit kann es nicht mehr sein…