7. Etappe. GEGENwind.
[deutsch, Français, English] 7. Etappe: Fahrt durch den Obst- und Gemüsegarten Frankreichs über Valence nach Cruas. Passant les vergers et fruitiers de laFrance, traverseé de Valence jusqu` à Cruas. Through the fruit and vegetable gardens of France, through Valence to Cruas. Die Landschaft verändert sich langsam, als wir durch die Departements La Drome und Ardéche fahren. Valence ist unser einziger Berührungspunkt mit der Autobahn.
Serrière – Tournon sur Rhône.
Wir machen uns früh auf den Weg, da es heiß werden soll. Glücklicherweise, denn mit dem starken Gegenwind haben wir nicht gerechnet. Es geht am Rhôneufer entlang. Wir passieren die typischen Dörfer, die sich am Ufer entlangstrecken. Das klassische Urlaubsfoto wiederholt sich hier in jedem Ort. Das Ufer ist von flach gestutzten Platanen gesäumt. Dahinter meist eine Reihe parkender Autos – aber das sieht man ja vom gegenüberliegenden Ufer nicht, dann reihen sich nette Häuser eins nach dem anderen aneinander.
Dann sind es nur noch 235 km bis zum Meer.
In Tournon sur Rhône versperrt uns der Flohmarkt den Weg. Im anschließenden Park holen wir unser Frühstück nach. Bekannter dürfte der Ort gegenübersein: Tain l´Hermitage. Um 10 Uhr morgens sehe ich mich noch nicht in der Lage für eine Wein-Degustation – wir fahren weiter.
Tournon sur Rhône – Valence
Unser Weg führt uns durch Obstplantagen, die auf der einen Seite von Aprikosenbäumen gesäumt sind – die Bäume hängen voll und lassen eine gute Ernte erwarten. Auf der anderen Seite Kirschbäume, an denen die Kirschen bereits rot werden.
Die Weinberge, die wieder in die Steillagen hinaufreichen, bevor sie sich mit Felsen abwechseln, haben die Besonderheit, dass die Rebstöcke einzeln an Stöcke angebunden werden. Also weder als Nester auf dem Boden, noch als Reihen am Draht.
Nördlich von Valence fließt die Isère in die Rhône. Dieser mächtige Gebirgsfluss, der aus den Alpen und Grenoble kommt und dem Departement seinen Namen gibt, geht in der noch gewaltigeren Rhône unter… In Natura sieht man die unterschiedlichen Wasserfarben sehr deutlich, die aufeinandertreffen, im Foto geht das leider unter.
Valence.
Wir kennen die Stadt, wenn wir aus der Schweiz nach Südfrankreich fahren, als den Ort, an dem es auf die A7 nach Süden geht. Es ist eng, die Bahn, die Autobahn und der Fluss teilen sich den wenigen Platz auf dem östlichen Ufer.
Wir fahren in Bourg lès Valence direkt in den Wochenmarkt. Wenn unsere Taschen gekühlt wären und mehr Kapazität hätten, könnten wir sie mit den köstlichsten Dingen füllen… So fahren wir hinauf in die Stadt, verlieren uns fast in den Straßen und landen dann doch im Park bei dem berühmten Musikpavillon- Le kiosque Peynet. Dort legen wir unsere Mittagspause ein.
Anschließend geht es zurück zur Rhône. Die Anzeige zeigt uns 15 Minuten bis Montélimar- dorthin führen wir heute gerne – leider ist das die Anzeige der Autobahn und für die verbleibenden 65 km völlig unrealistisch.
Valence – Cruaz.
Wir passieren die Feier der Ruderer in Valence. Wir kämpfen uns gegen den Wind auf der Straße, dem Radweg – immer weiter gen Süden. Wir halten kurz im Schatten des Jardin des Train de l´Ardeche – also im Garten der Ardeche-Züge… In Baix kommen wir in einem wunderschön angelegten Ort vorbei, bis wir endlich in Cruas sind.
Cruas.
Andreas hat es die Übernachtung in der „Lodge“ angetan und in Cruas auf dem Campingplatz gibt es ähnliche Zelthäuschen. Also steuern wir den Ort an. Um die Ecke liegt das Kernkraftwerk Cruas-Meysse, dessen Kühltürme wir von weitem sehen. Mit dem starken Wind aus Süden wollen wir auch nicht weiter.
Von einer sehr netten Campingplatz-Betreiberin werden wir in Empfang genommen. Sie empfiehlt uns ein Zelthäuschen – nicht ganz so originell, jedoch mit richtigem Bett. Denn hier gibt es nur Luftmatratzen und keine weitere Ausstattung. Das haben wir also schnell geklärt. Als es sich um das Essen dreht – das sie natürlich selbst kocht – können wir uns nach einigem Hin- und Her einigen.
Der Pool ist schon recht warm und lädt zur Saisoneröffnung ein – herrlich die müden Muskeln in dem Wasser treiben zu lassen.
Das Abendessen.
Als ich zurück ins Zelthäuschen komme, ist das Abendessen schon da. Da heute Sonntag ist, gibt es das Essen nur zum Mitnehmen – sie hat es uns vorbeigebracht – und nicht im Restaurant. Zum Apéritif, um unseren Mineralhaushalt wieder auszugleichen, gibt es obligatorisch ein Bier.
Als Vorspeise haben wir heute einen Salat mit Lachsrillette und Lachsmouse sowie allem Gemüse, das noch auftreibbar war. Als Hauptgericht haben wir ein Lammragout, das auf der Zunge zerfällt. Es war 12 Stunden im Ofen und hat vor sich hingeschmort. Dazu gibt es Erbsenreis, Pilze und eine leckere Soße. Als Nachtisch steht noch Eis mit Baiser an. Wir können also gut gestärkt schlafen gehen….
Technische Daten – Lyon…
Der Gegenwind hat heute alles rausgepustet….
7. Etape – Serrière – Cruas
Merkmal | Beschreibung |
Streckenlänge | 109 Kilometer |
Gesamtkilometer | 721 Kilometer |
Windgeschwindigkeit | 24 km/h aus Süd – voller Gegenwind. |
Wegbeschaffenheit | Straße, teilweise Schotter, wenig „gute“ Radwege |
Wetter | Sonnig, heiß |
Besonderheiten | Abendessen |
SONNtag in Frankreich.
An vielen Orten findet der wichtige Wochenmarkt am Sonntagvormittag statt. Wie soll man die Atmosphäre auf einem französischen Markt am Sonntag beschreiben? Es ist die reine französische Lebensart, am Sonntag frisch auf dem Markt für das Sonntagsessen einzukaufen. Man wirft die Lebensmittel nicht achtlos in den Einkaufswagen und den Kofferraum. Man packt die mitgebrachten Tüten und Netze aus, die gefüllt dann im Einkaufskorb verschwinden. Wie viele Menüs wohl in der Warteschlage am Gemüsestand entworfen werden, bei den Austern, Fischen oder Würsten?
Man trifft sich im Ortszentrum, hält das Schwätzchen am Marktstand oder im Cafe. Anschließend fährt jeder wieder zurück auf sein Dorf, seinen Hof und in sein kleines Leben.
So findet in Bourg les Valence der Markt auf der Strecke der ViaRhôna statt. Zuvor hatten wir schon einen Flohmarkt auf der Strecke und mehrere an der Strecke. An den ganzen Fischteichen gehen die Franzosen ihrem Lieblingssport am Sonntag nach: dem Angeln.
Der Rest des Tages wird dann am Essenstisch verbracht…
Eine Antwort
Sorry für die Verspätung -gestern Abend und heute Morgen gab es kein Internet.
Die 8. Etappe folgt später…
Soviel vorweg. Wir sind in der Region Occitanie angekommen – weit kann es also nicht mehr sein…